Gemeindewahlen Thun - Genna Website 2018

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Gemeindewahlen Thun 2018

Alle vier Jahre wird in Thun ein fünfköpfiger Gemeinderat gewählt. Während die SP früher einmal die Mehrheit hatte, ohne dass die Welt untergegangen wäre, ist die Linke in Thun nun in der Minderheit  - Thun ist eine der wenigen Städte, welche fest in bürgerlicher Hand sind. Dieses Jahr dürfte allenfalls der Sitz der CVP gefährdet sein, wobei der Angriff nicht von links kommt, sondern von den Freisinnigen. Der Noch-Freisinnige kann allerdings nicht einfach durchstarten, weil ihm ein ehemaliger Freisinniger, der jetzt mit seiner Parteilosigkeit Wahlkampf betreibt, den Sitz streitig macht. Beide Kandidaten sind für ein Exekutivamt kaum geeignet, denn wer allen alles verspricht und wer so tut, als ob Thun in den letzten Jahren völlig falsch regiert (oder eben nur verwaltet) worden sei, ist für mich unglaubwürdig. Wir brauchen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, welche nicht sich selber, sondern die Stadt und die Bevölkerung ins Zentrum stellen.

Auf der linken Seite wird nach meiner Prognose die SP einen Sitz an die Grünen verlieren, die mit einer sackstarken Liste aufwarten, während die SP offenbar Personalprobleme hat und neben dem bisherigen Gemeinderat Peter Siegenthaler nur mit zwei Kandidatinnen antritt, also keine volle Liste präsentiert. Etwas überraschend ist, dass eine Kandidatin ohne politische Erfahrung im Stadtrat und in der Partei vorkumuliert wird.  Doch vielleicht ist es heute halt besonders vertrauenserweckend, wenn jemand nicht die ganze Polit-Laufbahn hinter sich gebracht hat, sondern als "Quereinstiegerin" den Frauensitz erobert  - wünschen möchte ich es natürlich, nur befürchte ich, dass dieser Schuss nach hinten losgeht. Dann hätte man eine durchaus fähige Frau verheizt und demoralisiert. Dass ich halt auch immer eine klare Verankerung in einer Partei als Vorteil ansehe, mag man mit meinem Alter verzeihen. Da auch die Bürgerlichen heute offenbar die Partei welchseln wie andere Leute das Hemd, muss man sich nicht wundern, dass die Menschen finden, alles sei ja "Hans was Heiri"-  

Und doch möchte ich von den Kandidierenden auch wissen, was für eine Position sie zu konkreten Problemen der Stadt beziehen: zur Stadtentwicklung, zur Frage des gemeinnützigen Wohnungsbaus, zur Quartierentwicklung und Durchmischung, zu den Verkehrsproblemen (nicht nur zu den Velos), zur Frage der Arbeitsplätze und und und. Auf einige dieser Fragen gibt es Antworten im Wahlmanifest der SP Thun. Die Co-Präsidentin Katharina Ali-Oesch konnte da auch einige Schwerpunkte setzen am kürzlich stattgefundenen Wahlanlass der SP Senioren. Besonders positiv wurde von den Senioren aufgenommen, dass der Gemeinderat den Bau eines neuen Super-Altersheims der WIA auf der grünen Wiese mal gestoppt hat, denn es ist ein veraltetes Konzept, die alte Generation zu ghettoisieren. Was wir brauchen, ist eine Durchmischung der Quartiere, das erreicht man auch nicht, wenn ein Altersheim neben eine Schule gebaut wird, sondern nur, wenn Pflegen, Wohnen, Kleingewerbe, Arztpraxen etc. als Einheit geplant werden. Nicht gehört wurde das Anliegen, bei der Stadtentwicklung darauf zu achten, dass auch erschwinglicher Wohnraum erhalten bleibt; dies hätte dafür gesprochen, nicht alte Genossenschaftssiedlungen einfach abzubrechen, um angeblich neuzeitlichen (aber für das schmale Portemonnaie kaum bezahlbaren) Wohnraum zu schaffen. Eigentlich heisst "Verdichten" in einer vielfältigen Stadt "Ergänzen" und nicht einfach "Ersetzen". Leider gibt es in Thun dazu kaum eine wirkliche Debatte, weil sich die Linke vor allem auf die Velostadt und die Ausgehmeile konzentriert, während die sozialen Fragen zumindest nicht oberste Priorität geniessen  - "es geht ja allen so gut". Trotzdem werde ich sicher SP wählen und hoffe, dass es einige in der Stadtratsfraktion geben wird, welche sich an die alten Werte der Sozialdemokratie erinnern.
oben: Die Gemeinderatsliste der SP Thun:

Peter Siegenthaler, bisher, Vorsteher Direktion Sicherheit und Soziales
Margrit Schwander, neu, Pfarrerin, Mitglied des Kleinen Kirchenrats Gesamtkirchgemeinde Thun
Katharina Ali-Oesch, neu, Lehrerin, Stadträtin, Co-Präsidentin SP Thun
Die drei Kandidierenden für den Gemeinderat Thun haben sich kürzlich an einem Anlass der SP Thun 60+ Senioren positiv vorgestellt. In Thun haben wir als Bisherigen den Sozial- und Sicherheitsdirektor Peter Siegenthaler, der einen hervorragenden Job macht. Er wird flankiert von Margrit Schwander, welche als Mitglied des Kleinen Kirchenrats der Gesamtkirchgemeinde Thun Exekutiverfahrung hat, und von Katharina Ali-Oesch, der Co-Präsidentin der SP Thun und Stadträtin.
In Thun besteht allerdings speziell die Gefahr, dass die Stimme der älteren Generation nicht mehr gehört wird: deshalb ist es wichtig, dass der Seniorenrat aufgewertet und in der Zukunft als wichtige Stimme positioniert wird. Leider gibt es im Moment Bestrebungen in der anderen Richtung, einige Freunde von mir setzen sich dafür ein, dass dies nicht geschieht. Verheerend ist, dass von den Stadtratskandidaten nur je eine SP-Frau und ein SP-Mann älter als 60 Jahre sind. Der einzige Stadtratskandidat, der sich die Mühe nahm,, den Wahlanlass der SP-Senioren zu besuchen, war Philipp Weber, deshalb sei er hier speziell zur Wahl empfohlen.
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